Dienstag, 9. November 2010

09.11.10 Entschuldigung, aber ich denke mit

Sehr geehrter Herr Brunner

Vielen Dank für Ihre Volksbefragung über das zu Recht spannende und vieldiskutierte Thema „Ausländer“.
Mit Ihrer Befragung wollten Sie Ihre Politik bestätigen lassen, um somit den restlichen Parteien zu zeigen, dass dies vom Volk so gewünscht wird.

Eine Rücklaufquote von ca 2% ermöglicht dies leider nicht. Eine solche Umfrage vom Bund würde von Ihnen und Ihren Parteikollegen in der Luft zerrissen, da sie alles andere als aussagekräftig ist. Vielmehr werden die beantworteten Fragen von sehr treuen SVP-Wählern kommen und sind somit alles andere als repräsentativ.

Verstehen Sie mich bitte nicht falsch – auch ich wünsche mir Änderungen und stehe bei einigen Standpunkten sehr nahe mit der SVP! Doch nicht mit solchen Mitteln, die das Volk, welches Sie zu vertreten vorgeben, für dumm verkaufen!

Ein Punkt, der sich bei Ihnen immer wiederspiegelt ist das sehr fragwürdige Verhalten und Benutzen von Statistiken. Gerne versuche ich das an einigen Beispielen aus Ihrer Befragung zu verdeutlichen.

"Seit der Einführung des Freizügigkeitsabkommens 2002 hat die jährliche Zuwanderung um 65% zugenommen!"

Das ist falsch. Einerseits hat die Erhöhung der jährlichen Zuwanderung zwischen 2002 und 2009 durchschnittlich 4,5% betragen. Die SVP kommt auf 65%, indem sie die Jahre zusammenzählt, doch dadurch handelt es sich nicht mehr um die "jährliche Zuwanderung". Die Behauptung ist also eine Lüge.

Andererseits muss auch festgehalten werden, dass die Auswanderung von Ausländerinnen und Ausländern in der gleichen Zeitspanne ebenfalls um jährlich 1,5% zugenommen hat. Der Saldo beträgt also 3% pro Jahr.

Schliesslich verbirgt die SVP die Zahlen von 2009, welche eine Abnahme der Zuwanderung zeigen.
[Quelle BFS su-f-1.3.2.2.2 et su-f-1.3.2.3.2]

"Selbst das traditionelle Einwanderungsland USA hat nur einen Ausländeranteil von 14%!"

Die SVP verbirgt, dass die Einbürgerung in den USA viel einfacher ist als in der Schweiz. Man muss fünf Jahre in den USA gewohnt haben, um die Nationalität zu erhalten, in der Schweiz dagegen 12 Jahre. Jedes in den USA geborene Kind erhält automatisch die Staatsbürgerschaft, was in der Schweiz nicht der Fall ist.

Wenn die Schweiz die gleichen Einbürgerungsregeln hätte wie die USA, gäbe es in der Schweiz nur 6% Ausländerinnen und Ausländer.

"Entwicklung von Staftaten 2000 - 2009"




Die SVP wählt nur die Straftaten aus, die angestiegen sind. Gleichzeitig sind andere Delikte zurückgegangen. Insgesamt gibt es eher eine Stabilität, wenn nicht eine Abnahme der Gesetzesverstösse in der Schweiz . [Quelle: BFS, T 19-03.02.01.01]






Diese Angaben sind Zitate einer Website, die am Ende aufgeführt wird. Ich bitte einmal mehr, mich nicht falsch zu verstehen. Ich distanziere mich klar von der Partei, die diese Website gestaltet, da ich mich nicht mit ihr identifizieren kann, doch hierbei zeigt sie doch eine Tatsache auf.

Ich muss Ihnen aber meinen Respekt aussprechen. Sie schaffen es jeweils mit solchen Statistiken und Aussagen die Bevölkerung anzusprechen, zu überzeugen, zu gewinnen. Dies lässt mich mich fragen, ob der durchschnittliche Schweizerbürger auf dem Wissensstand und Denkvermögen eines 2.-Klässlers stehen geblieben ist, um dies nicht zu durchschauen und zu verstehen.

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich denke mit.

Freundliche Grüsse
Lukas Wopmann

Quellen:
http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/svp-weiss-jetzt-wo-der-schuh-drueckt-160352

http://www.wasdiesvpverheimlicht.ch/accueil.php

Samstag, 14. August 2010

14.08.10 Mutter 6-mal wichtiger??

Ich gehe davon aus, dass die Schilderungen im Bericht der Tatsache entsprechen und die Kinder tatsächlich lieber beim Vater sind.

Eine Scheidung ist meistens eine komplizierte Angelegenheit – noch viel schwieriger wird es, wenn es nicht nur um Güter geht, sondern um die gemeinsamen Kinder.
Beide Parteien wollen in der Regel nur das Beste für die Kinder, geben sie zumindest vor. Ist dies wirklich so?

Die beiden Knaben sind Schweizer, hier geboren und bisher hier aufgewachsen. Nun sollen sie tatsächlich in ein Land gehen, dass sie vielleicht mal besuchten, aber kaum eine Verbindung dazu haben? Zusätzlich gegen ihren eigenen Willen, was anscheinend mehrere Zeugen bestätigen können (Sohn klammert sich an des Vaters Bein).

Wird hier wirklich zum Wohle der Kinder gehandelt? Nein! Die sozialen Kontakte brechen ab, die Freunde gehen verloren und dies alles kurz vor dem wichtigen Schulbeginn für den älteren Sohn.

Dies zeigt, dass in diesem Falle der Wille der Mutter höher gewichtet wurde als der Wille des Vaters, der Kinder und dem Lebensumstand. Einmal mehr ist der Vater der Buhmann. Der Mann hat in einem Scheidungsfalle oft die 2 auf dem Rücken. Obwohl er nicht schlechter als die Frau ist, wird das Sorgerecht in den meisten Fällen der Mutter zugesprochen. Der Vater kann sich dann mit Besuchen an jedem zweiten Wochenende zufrieden geben. Wenn es ihm nicht passt, Pech gehabt.

Im vorliegenden Fall nimmt die Mutter die Kinder vom Vater weg, sogar in ein anderes Land. Nun grosszügigerweise zu sagen, dass der Vater jedes zweite Wochenende die Kinder besuchen darf, ist ein Witz! Das Mindeste in diesem Fall wäre, dass die Kinder einmal im Monat in die Schweiz reisen dürfen, immerhin leben hier auch noch Grosseltern, sonstige Verwandte und Freunde.

Wie erwähnt ist die Aufteilung oft ein Wochenende in zwei Wochen. Dies entspricht 2 tagen für den Vater und 12 für die Mutter. Ist die Mutter wirklich 6 mal wichtiger wie der Vater?

Dass hier im Wohle der Kinder gehandelt wurde, stimmt bei Weitem nicht. Weder dem Richter och der Mutter ist dies zu glauben – der Mutter geht es wohl hauptsächlich um eine Revanche, wie leider zu oft in solchen Fällen!


Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Wenn-Kinder-unter-Polizeiaufsicht-der-Mutter-uebergeben-werden/story/19756892

Mittwoch, 21. Juli 2010

21.07.10 Rechtsstaat, wo bist du?

Heute gegen Mittag erschien die Meldung, dass Herr Rappaz einen Teilerfolg verbuchen konnte und seine Strafe nun im Hausarrest absitzt - dies auf Grund seines Hungerstreiks.

Er werde streng überwacht, hat höchstens eine Stunde täglich "Auslauf" in eingeengtem Umfeld und er darf wöchentlich maximal 90 Minuten Besuch empfangen - und dies nur von Angehörigen.

Herr Rappaz wurde wegen schwerer Betäubungsmitteldelikten und ungetreuer Geschäftsführung zu über 5 Jahren verurteilt. Dies passte ihm nicht, da er den Anbau und das Konsummieren von Hanf als nichts Gravierendes einstuft und er darum seine Strafe nicht akzeptieren wollte.

Bis heute werden die Gesetz jedoch noch von der Legislativen erstellt oder verändert und nicht von einzelnen Bürgern, die damit nicht einverstanden sind.

Es geht hier nicht darum, ob diese Strafe angemessen ist oder nicht. Vielmehr geht es darum, dass er von einem Gericht auf einer gültigen Rechtslage verurteilt wurde - er hat seine rechtsstaatlichen Mittel, um dagegen vorzugehen, der Hungerstreik ist jedoch keines davon.

Wer würde nicht viel lieber seine Strafe zu hause absitzen? Gemütlich am Kamin, mit den Katzen und der vertrauten Umgebung oder lieber in einer kleinen unpersönlichen Zelle? Es ist wohl ein Witz diese Strafe als gleichberechtigt zu sehen.

Dieses Vorgehen öffnet nun Tür und Tor für andere Verurteilte, denn diese wissen nun, dass der Staat erpressbar ist und früher oder später auf die Forderungen eingehen wird.

Natürlich ist ein Hungerstreik nicht gerade einfach und es birgt auch ein gewisses risiko mit sich. Doch sagte Herr Rappaz nicht selber, dass der Körper nach einigen Tagen das Hungergefühl mit Ersatzhormonen bekämpft und man keinen Hunger mehr verspürt? Der Anfang ist schwer, danach sitzt man am längeren Hebel und kann mit der Justiz spielen!

Der Staat dard sich nicht erpressen lassen. Natürlich geht es in diesem Fall "nur" um Hanf - doch es ist ein schlechtes Zeichen! Verurteilte, die auch wegen gröberen Taten im gefängnis sitzen, können nun absurdeste Forderungen stellen, denn sie werden früher oder später erfüllt werden. Soll das Gefängnis nicht auch als Denkplatz gelten? Als Massnahme, damit der Verurteilte sich seiner Fehler bewusst wird? Dafür muss auch auf einige Annehmlichkeiten verzichtet werden, so wirkt dies auch - und nur so!

Bei Herrn Rappaz allerdings fehlt zudem jegliche Einsicht. Er war sich stets im Klaren, was geschehen würde, wenn er erwischt wird. Auch jetzt wirkt er alles andere als geläutert - was nicht Sinn einer Verurteilung sein darf!

Der Staat ahndelt nicht wie ein Rechtsstaat vor dem alle Bürger gleich sind. Denn sollte nun den anderen Häftlingen solche Forderungen nicht gewährt werden, hiesse das, dass Herr Rappaz Sonderrechte geniesst - doch sind vor dem Gesetz nicht alle gleich?

Ich fordere weitere Konsequenzen gegen Herrn Rappaz und dass er seine Strafe wie jeder Häftling absitzen muss - im Gefängnis!

Quelle:
http://www.blick.ch/news/schweiz/politik/hanfbaron-rappaz-darf-nach-hause-151644

Sonntag, 16. Mai 2010

16.05.10 Militärische Kaderausbildung = Mehrwert

Die militärische Kaderausbildung geriet in den letzten Jahren vermehrt unter Beschuss, da diese nur militärische Denkweise vermitteln würde und generell kaum fähige Leute sich entscheiden würden, in der Armee weiterzumachen.

In letzter Zeit scheint sich dieser Trend wieder etwas zu legen und es wird durchaus ein Nutzen gesehen:

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/karriere/Wird-der-militaerische-Grad-wieder-wichtiger/story/27642742

Hier noch meine persönlichen Gedanken zur militärischen Kaderausbildung:

Ich selber durfte diese Ausbildung miterleben, da ich mich damals entschloss Offizier der Schweizer Armee zu werden. Warum entscheidet man sich, länger in der Armee zus ein, als man eigentlch müsste? Was bringt es?

- Erreichen der physischen und psychischen Leistungsgrenze; nicht bei jedem kleinen Widerstand sofort aufgeben
- Erleben einer Kameradschaft, die einem hilft, Ziele zu erreichen, die alleine unmöglich wären (Team-Gedanke)
- Übernehmen von Verantwortung für Mensch, Material und Auftrag; und dies in jungen Jahren
- Abschliessen einer auf zivilen modulen aufgebauten Führungsausbildung
- Gegenleistung für die Schweiz geben; nicht nur von allem profitieren wollen, auch etwas für die Allgemeinheit leisten (Don't ask what your country can do for you, but what you can do for your country)

Gibt es etwas ehrenhafteres als Verantwortung zu übernehmen und die beschützen, die es alleine nicht könnten?

Dienstag, 11. Mai 2010

11.05.2010 Reaktion auf Wahl im Dübendorfer Parlament

Im Parlament von Dübendorf geschah am 10. Mai 2010 ein kleiner Eclat.
Der bisherige 1. Vizepräsident Patrick Angele (SP) wurde nicht wie üblich zum nächsten Präsidenten gewählt - an seiner Stelle wurde der 2. Vizepräsident Patrick Crivelli (SVP) gewählt.

Der Grund bei der Nichtwahl Angeles was, dass er nicht in der Lage sei, persönliche Anliegen von Amtspolitik zu trennen.

Beim ersten wahlgang wurde Max Senn (SP) als Ersatz von der SVP vorgeschlagen. Senn schlug die Wahl allerdings aus und im 2. Wahlgang wurde danach ein Kandidat aus eigenen Reihen gewählt

Hans Baumann (SP) sprach danach denn auch von einem gravierenden Tabubruch und der Aufkündigung der Konkordanz-Politik durch die SVP.

Dies wäre alles in Ordnung...

...wenn wir uns nciht an die Bundesratswahl vom Dezember 2008 erinnern würden.

An Stelle vom offiziellen Kandidaten Ueli Maurer (SVP) wollte die SP den Sprengkandidaten Hansjörg Walter (SVP) wählen. Da Walter von der SVP sei, würde die Konkordanz gewahrt hiess es damals.

SP-Fraktionspräsidentin Ursula Wyss betonte für die Sozialdemokraten die Unterstützung der Konkordanz und die Ablehnung des SVP-Kandidaten Ueli Maurer.

Wer ein solches Spiel anfängt, muss damit rechnen, dass es irgendwann auch gegen einen selber angewendet wird.

Quellen:

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/svp-sprengkandidat_hansjoerg_walter_winkt_ab_1.1389834.html

http://www.tagesanzeiger.ch/zuerich/region/Eclat-im-Duebendorfer-Parlament/story/20267110

Dienstag, 4. Mai 2010

04.05.10 Gerichtsurteil gegen Michael R. bestätigt

Am 12. April 2008 erstach Michael R. (damals 15 Jahre alt) seine Stiefmutter, seinen Stiefbruder und verletzte seinen leiblichen Vater.

Er wurde wegen mehrfachen Mordes und mehrfachen verstuchten Mordes zu 9 Monaten bedingt verurteilt. Dieses Urteil wurde nun durch das Kantonsgericht Schwyz bestätigt.

Wo bleibt da Gerechtigkeit? Zwei Menschen sind tot, eine Familie zerstört und die Strafe beträgt 9 Monate, die sogar nur bedingt ausgeprochen wurde.

Es kann mir niemand weismachen, dass ein 15-Jähriger sich seiner Tat nicht bewusst ist. Er wusste genau, was die Konsequenzen einer solchen Tat sind und muss daher auch dementsprechend bestraft werden.

9 Monate für eine solche Tat sind einfach lächerlich und verarschen alle, die einen Menschen auf solch tragische Weise verloren haben.

Bei Jugendlichen mit solch gravierenden Verbrechen herrscht ein Ungleichgewicht zwischen Tat und Bestrafung.

Quelle:
http://www.blick.ch/news/schweiz/zentralschweiz/michael-r-findet-keine-gnade-146005

Montag, 26. April 2010

26.04.2010 Aussagen von Boliven's Präsident Morales

Der heutige Artikel handelt von den haarsträubenden (wortwörtlich Haare) Aussagen des bolivianischen Präsidenten Evo Morales.

Herr Morales regiert als ultralinksgerichteter "Sozialist" (in meinen Augen schlichtweg ein Kommunist, der den Bezug zur Realität schon längstens verlor) das südamerikanische Land Bolivien. Bolivien ist laut wikipedia das ärmste Land Südamerikas, dies erklärt, warum die Bevölkerung Morales' Versprechen Glauben schenkte und ihn an die Macht wählte.

Letzte Woche äusserte Herr Morales sich unter Anderem zum Thema Hühnchen und Pommes Frites. Obwohl ein grosser Teil seiner Bevölkerung wohl froh wäre, wenn sie genug Hühnchen und Pommes Frites (symbolisch für Nahrungsmittel generell)hätten, liess er es sich nicht nehmen, diese beiden Nahrungsmittel genauer (und vor allem wissenschaftlich geprüft) zu erklären.

"Wenn junge Mädchen dieses Fleisch zu sich nehmen, entwickeln sich ihre Brüste früher"

Diese Aussage lässt sich zwar nicht wissenschaftlich bestätigen, doch ist dies der harmlosere Part seiner Ausführungen. Die zweite Hälfte, bei der es um die Auswirkungen auf Männer geht:

Diese (Hühnchen) würden «sexuelle Abweichungen» erfahren und ihre Maskulinität verlieren – also zum Homosxuellen mutieren.

Zum Homosexuellen mutiert man nicht, noch führen irgendwelche Nahrungsmittel zu sexuellen Vorlieben.
Eine weitere Feststellung von "Professor" Morales besagt, dass man duch den Genuss von Pommes Frites (aus Gen-Kartoffeln wohlgemerkt) Haarausfall bekommt. In 50 Jahren könne so Jeder eine Glatze haben.

Wer solche Aussagen tätigt (und gleichzeitig nicht Comedian ist), sollte zwingend von Machtpositionen enthoben werden. Dieser Mann ist befehlshaber einer Armee - was wenn beim nächsten Irreanfall nicht die Hühnchen,s ondern seine Nachbarländer die Schuld an Allem tragen?

Ein Herr (oder auch eine Dame)in einer solch wichtigen und mächtigen Funktion, muss klar bei Sinnen sein. Diese Aussagen zeigen nun endgültig, dass Herr Morales diese Voraussetzungen nicht erfüllt.


Quelle:

http://www.blick.ch/news/ausland/gueggeli-machen-schwul-145330

Samstag, 10. April 2010

12.04.2010 Interview mit Hans-Jürg Fehr

In der Aargauer Zeitung vom 08. April 2010 war, im Zusammenhang mit dem neuen Parteiprogramm der SP, ein Interwiev mit Hans-Jürg Fehr zu lesen. Dieses Interview gab Anreiz wieder einige Gedanken zu tätigen.

AZ: Herr Fehr, Sie sind als SP-Präsident gescheitert. Und nun wollen Sie die Partei mit einem neuen Programm auf Erfolgskurs zurückführen?

Fehr: Die beiden ersten Jahre meiner Präsidentschaft haben wir alle Wahlen gewonnen. Seit 2006 verliert die SP fast durchwegs - auch nach meinen Rücktritt. Die schweizerische Politik ist noch nicht derart personalisiert, dass ein Kopf alleine die Partei ausmacht


Ist es nicht die SP, die der SVP (berechtigt?) immer Personenkult um Herrn Blocher etc vorwirft? Ausser Blocher hätte diese Partei nichts zu bieten und würde schnell wieder verlieren, wenn er weg wäre. Ist dies nun nicht ein Widerspruch?



Fehr: Diese [Aktiengesellschaften] unterliegen der Profitmaximierungslogik ihrer Eigentümer oder der Börse.

Ist das nicht der Sinn der Wirtschaft? Je besser es einer Firma geht, desto besser geht es der Gesamtwirtschaft, was schlussendlich zu mehr Wohlstand für Jeden führt. Ist dies nicht sozial?
Wohin eine Larifari Wirtschaftspolitik führt, hat man in der Vergangenheit gut genug gesehen (z.B.UdSSR)

AZ: Sie reden im Programm auch von Verstaatlichung von Privatbesitz.

Fehr: Eine solche Formulieren kommt im Programm nicht vor. Wir sind keine Verstaatlichungspartei.


Soweit so gut....

AZ: Es ist die Rede von der "Überführung von privaten Kapitalgesellschaften in staatliches Eigentum".

Fehr: Das ist bloss eine Option...


Was denn nun? Erst kommt es nicht vor, danach ist es schon eine Option? Da "Überführung von privaten Kapitalgesellschaften in staatliches Eigentum" in "" geschrieben steht, kommt wohl exakt diese Formulierung im Programm der SP vor.
Klingt für mich ziemlich stark nach Verstaatlichung.

Wer also in seine Zukunft investiert, etwas wagt und eine Idee umsetzt, soll danach bestraft werden, wenn er damit Erfolg hat?

Folge: Niemand wagt mehr ein solches Risiko, da man allfällige Erfolge nicht geniessen kann, was schlussendlich zu stagnierender Wirtschaft und sinkendem Wohlstand führt.

Montag, 29. März 2010

29.03.10 Libyen-Affäre

In letzter Zeit tat sich wieder einiges in dieser ganzen Affäre.
Ich möchte hier nicht über den Auslöser sprechen oder wie (falsch oder richtig sei dahingestellt) der Bundesrat bisher handelte. Vielmehr möchte ich einigen meiner Fragen freien Lauf lassen und diesen auf die Spur gehen.

Anerkennung Gaddafi's als Staatsoberhaupt

Muammar Gaddafi kam 1969 durch einen Militärputsch an die Macht. Seither kümmert er sich nicht um Rechtsstaatlichkeit, Friede und Wohlstand für das Volk - er kümmert sich dafür umso mehr um Wohlstand für sich, egal mit welchen Mitteln. Allein dieses Verhalten sollte für einen internationalen Aufschrei der Entrüstung sorgen, doch dem ist nicht so.
Andere Länder werden bei ähnlichen Mustern stark boykottiert oder unter Druck gesetzt (Iran, Nordkorea, Burma...), warum ist dies hier nicht der Fall? Die USA sowie auch die EU bemühen sich, diplomatischen Kontakt mit diesem Herrn aufzubauen, anstelle ihn ordentlich unter Druck zu setzen.
Sein Verhalten im Falle der bulgarischen Krankenschwestern und des palästinensischen Arztes (mit haltlosen Anschuldigungen konfrontiert) zeigte einmal mehr, dass ihm internationale Forderungen, Menschenrechte oder irgendwelcher Anstand egal sind. Er führte die Welt mit Schauprozessen vor und was geschieht? nach jahrelangen Folterungen und einer unbekannten Lösegeldzahlung erbarmt sich der Herr und lässt grosszügigerweise die Gefangenen frei.
Anstelle ihn nun nach dieser Freilassung zu bestrafen, wird er nun als Staatsmann gefeiert und verkehrt an allen möglichen staatlichen Anlässen.
Sein Vertrag vom August 2009, geschlossen mit Bundesrat Merz, war ihm egal - doch nun fordert er ein weiteres Mal ein Schiedsgericht! Wer stellte keinen Anwalt in der nötigen Frist? Libyen hielt sich nicht an die damalige Abmachung und meint, beim zweiten Male wird die Schweiz wieder mitmachen.

Das Verhalten der EU während dieser Krise

Die EU wartete zunächst ab - mit anderen Worten, die EU gab dieser Krise keine Priorität und sah keinen Grund einzugreifen, um die Menschenrechte (von Herrn Max Göldi) zu wahren.
Erst als Libyen Einreisesperren gegen die EU ausstellte, wurde sie aktiv und bemühte sich um eine diplomatische Lösung des Konfliktes.
Als die Schweiz nun vor wenigen Tagen die Schengenblockade (was ihr gutes Recht war) gegen Libyen aufhob, hob auch Gaddafi seine Sperren gegen EU-Bürger auf.
Als Folge dessen stellte die EU das Verhalten der Schweiz als falsch und ungerechtfertig dar.
"Es war die Handlung eines Nicht-EU-Landes". Allein diese Äusserung zeigt, wie loyal die EU sich verhält. Es stimmt, dass die Schweiz kein Mitglied der EU ist, doch seit Jahren ist die Schweiz Mitglied im Schengenraum und die Einreisesperre wurde in diesem zusammenhang ausgesprochen.
Wo blieb hier die Loyalität der restlichen Staaten? Statt geschlossen diese Entscheidung zu tragen, wird nun in den Rücken der Schweiz gefallen.
Dieses Verhalten führt bei vielen Schweizern dazu, der EU kritischer gegenüberzustehen, als sie es ohnehin schon tun.