Samstag, 10. April 2010

12.04.2010 Interview mit Hans-Jürg Fehr

In der Aargauer Zeitung vom 08. April 2010 war, im Zusammenhang mit dem neuen Parteiprogramm der SP, ein Interwiev mit Hans-Jürg Fehr zu lesen. Dieses Interview gab Anreiz wieder einige Gedanken zu tätigen.

AZ: Herr Fehr, Sie sind als SP-Präsident gescheitert. Und nun wollen Sie die Partei mit einem neuen Programm auf Erfolgskurs zurückführen?

Fehr: Die beiden ersten Jahre meiner Präsidentschaft haben wir alle Wahlen gewonnen. Seit 2006 verliert die SP fast durchwegs - auch nach meinen Rücktritt. Die schweizerische Politik ist noch nicht derart personalisiert, dass ein Kopf alleine die Partei ausmacht


Ist es nicht die SP, die der SVP (berechtigt?) immer Personenkult um Herrn Blocher etc vorwirft? Ausser Blocher hätte diese Partei nichts zu bieten und würde schnell wieder verlieren, wenn er weg wäre. Ist dies nun nicht ein Widerspruch?



Fehr: Diese [Aktiengesellschaften] unterliegen der Profitmaximierungslogik ihrer Eigentümer oder der Börse.

Ist das nicht der Sinn der Wirtschaft? Je besser es einer Firma geht, desto besser geht es der Gesamtwirtschaft, was schlussendlich zu mehr Wohlstand für Jeden führt. Ist dies nicht sozial?
Wohin eine Larifari Wirtschaftspolitik führt, hat man in der Vergangenheit gut genug gesehen (z.B.UdSSR)

AZ: Sie reden im Programm auch von Verstaatlichung von Privatbesitz.

Fehr: Eine solche Formulieren kommt im Programm nicht vor. Wir sind keine Verstaatlichungspartei.


Soweit so gut....

AZ: Es ist die Rede von der "Überführung von privaten Kapitalgesellschaften in staatliches Eigentum".

Fehr: Das ist bloss eine Option...


Was denn nun? Erst kommt es nicht vor, danach ist es schon eine Option? Da "Überführung von privaten Kapitalgesellschaften in staatliches Eigentum" in "" geschrieben steht, kommt wohl exakt diese Formulierung im Programm der SP vor.
Klingt für mich ziemlich stark nach Verstaatlichung.

Wer also in seine Zukunft investiert, etwas wagt und eine Idee umsetzt, soll danach bestraft werden, wenn er damit Erfolg hat?

Folge: Niemand wagt mehr ein solches Risiko, da man allfällige Erfolge nicht geniessen kann, was schlussendlich zu stagnierender Wirtschaft und sinkendem Wohlstand führt.

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